Interview mit Rainer Maria Kardinal Woelki

„Entscheidend ist, was vor Ort geschieht“

Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki ist der 95. Bischof des Erzbistums Köln.

Wie sind Ihre Erfahrungen mit Nightfever?

Woelki: "Am Vorabend des Papstbesuches in Berlin 2011 fand eine Art „Begrüßungs-Nightfever“ für den Papst in Berlin-Kreuzberg statt. Nightfever hat dazu gepasst, weil wir natürlich alle ein bisschen „fiebrig“, also aufgeregt waren vor dem großen Ereignis. Es hat mir gut getan, die Aufregung, die Vorfreude, Befürchtungen und Hoffnung in dieser einfachen Art vor Gott zu tragen."

Was haben Sie von Nightfever gelernt?

Woelki: "Es sind oft die einfachen Ideen, die die größte Wirkung haben: wir öffnen die Türen unserer Kirchen und laden ein. Jeder, der kommt, ist willkommen. Wenn es gelingt, das ernsthaft und glaubwürdig auszudrücken wie bei Nightfever, ist alles möglich, entsteht Raum für die Begegnung mit Gott und untereinander."

Für Nightfever ist die Anbetung zentral. Warum ist das aus Ihrer Sicht so wichtig?

Woelki: "Anbetung ist die passende Antwort auf den Lärm des Alltags. In der Anbetung ist Platz für Gott, Platz für mich und meine Anliegen und für all die, die ich in das Gebet mit hineinnehme. Für mich ist es mittlerweile das angemessene Gebet am Ende eines langen Klausurtages mit meinen Mitarbeitern."

Inzwischen ist Nightfever eine weltweite Bewegung geworden. Was erwarten Sie für die Zukunft?

Woelki: "Es überrascht mich nicht, dass etwas sich weltweit verbreitet, wenn es authentisch und wirklich katholisch – im Sinne von umfassend – ist. Aber entscheidend ist, was vor Ort geschieht. Da ist Christus mitten unter uns. An jedem Ort immer wieder neu und gern auch in einer weltweiten geistlichen Verbindung. Für die Zukunft erwarte ich, dass das Nightfever nie vergisst bei aller Freude über die immer größere Zustimmung."

Zum Zeitpunkt des Interviews war Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki Erzbischof des Erzbistums Berlin.

Dieses Interview erschien im Nightfever Jahresmagazin, publiziert im Verlag lorenzspringer medien Gmbh. Die Fragen stellten M. und S.Biallowons.