„Pastorale Projekte sollen auf das Wesentliche zielen“
Bischof Dr. Felix Genn ist der 76. Bischof der Diözese Münster.
Was sind Ihre Erfahrungen mit Nightfever?
Genn: "Während der Heilig-Rock-Wallfahrt nach Trier in diesem Jahr habe ich Nightfever live erlebt. Aufgefallen ist mit die Unkompliziertheit, mit welcher junge Christen Menschen angesprochen und in die Kirche zum Beten eingeladen haben. Außerdem bin ich tief berührt davon, wie viele an solchen Abenden das Gespräch und das Sakrament der Versöhnung in Anspruch nehmen."
Was haben Sie von Nightfever gelernt?
Genn: "Pastorale und apostolische Projekte können und sollen „einfach“ sein und direkt auf das Wesentliche zielen."
Nightfever lädt persönlich zur Teilnahme ein. Warum gibt es das in unseren Pfarreien so selten?
Genn: "Unmittelbar auf fremde Menschen zuzugehen, um sie zum Beten einzuladen, ist bei uns in Westfalen eher unüblich. Aber das kann man lernen, da bin ich zuversichtlich. Einzelne Beispiele dafür gibt es bei uns schon."
Für Nightfever ist die Anbetung zentral. Warum ist das aus Ihrer Sicht so wichtig?
Genn: "Ein Mensch, der anbeten kann, ist frei! Er wird aus dem ständigen und letztlich leidvollen um sich selbst Kreisen befreit und mehr und mehr auf die Quelle des Lebens ausgerichtet, auf Christus. Das ist nur einer der Aspekte der zu jeder Zeit zentralen Haltung der Anbetung."
Inzwischen ist Nightfever eine weltweite Bewegung. Was erwarten Sie für die Zukunft?
Genn: "Wenn man bedenkt, wie klein Nightfever einmal begonnen hat, dann zeigt dies zusammen mit vielen anderen Aufbrüchen, dass es wirklich Anzeichen eines neuen Frühlings in unserer Kirche gibt, und dass die Liebe Christi immer viele Menschen finden wird, die sich von ihr entzünden lassen werden."
Dieses Interview erschien im Nightfever Jahresmagazin, publiziert im Verlag lorenzspringer medien Gmbh. Die Fragen stellten M. und S.Biallowons.