„Die Anbetung öffnet uns Gottes Geheimnis“
Bischof em. Dr. Heinrich Mussinghoff war der 7. Bischof des Bistums Aachen.
Wie sind Ihre Erfahrungen mit Nightfever?
Mussinghoff: "Ich gehe ziemlich regelmäßig zu Nightfever, zur Anbetung des Herrn im eucharistischen Sakrament in St. Foillan zu Aachen. Die Atmosphäre mit sparsamem Licht und vielen brennenden Kerzen, mit getragener Musik, guten Texten und viel Stille beeindruckt mich und offensichtlich viele Passanten."
Was haben Sie von Nightfever gelernt?
Mussinghoff: "Nightfever ist eine Aktion junger Menschen. Es zeigt, wie junge Menschen eine alte Tradition unserer Kirche neu zum Leben bringen können."
Nightfever lädt persönlich zur Teilnahme ein. Warum gibt es das in unseren Pfarreien so selten?
Mussinghoff: "Die persönliche Ansprache ist ein wichtiges Element bei Nightfever, das Menschen anspricht. Ich würde mir das in unseren Gemeinden mehr wünschen."
Für Nightfever ist die Anbetung zentral. Warum ist das aus Ihrer Sicht so wichtig?
Mussinghoff: "Anbetung ist heute so wichtig, weil Eucharistiefeier und andere Gottesdienste oft unter einen Gestaltungszwang gestellt werden, der sich in wortlastigem Aktionismus erschöpft. Der jüdische Religionsphilosoph Abraham Joshua Heschel spricht von der Aufgabe, in die Tiefe zu bauen, unser Volk mit der Fähigkeit zu beten auszurüsten. Die Anbetung Gottes führt uns in die Stille und öffnet uns seinem Geheimnis."
Inzwischen ist Nightfever eine weltweite Bewegung geworden. Was erwarten Sie für die Zukunft?
Mussinghoff: "Es ist gut, wenn Nightfever zur Anbetung Gottes einlädt. Im Juni 2013 feiern wir in Köln den Nationalen Eucharistischen Kongress. Es geht darum, Menschen die heilende Erfahrung innerlicher Gotteserfahrung zu ermöglichen."
Dieses Interview erschien im Nightfever Jahresmagazin, publiziert im Verlag lorenzspringer medien Gmbh. Die Fragen stellten M. und S.Biallowons.